Waldkindergarten Starnberg e.V. feierte 20–jähriges Jubiläum und zieht Bilanz
„Waldkinder, Waldkinder – das sind wir!“, tönt es stolz durch das Starnberger Waldstück „Hofbuchet“. Kurz darauf rennen teils schlammverschmierte, strahlende Kinder in Funktionskleidung nach einem glücklichen Kindergartentag ihren Eltern entgegen.
Vor mehr als 20 Jahren (2001) gründeten engagierte Starnberger Eltern den Starnberg Waldkindergarten, 2004 wurde er staatlich anerkannt. Mittlerweile haben hier rund 175 Kinder kleine Asthütten im Wald gebaut, eine Beziehung zur Natur aufgebaut und die Jahreszeiten hautnah erlebt. Denn der „WaKi“ findet ganzjährig unter freiem Himmel statt, abgesehen von einem Bauwagen zum Aufwärmen und Trocknen.
Das Konzept ist heute aktueller denn je.
Studien zeigen, dass Waldkinder weniger krank und grobmotorisch fitter sind. Im Wald lernen die Kinder außerdem Verantwortung für die Natur zu übernehmen und ihre Fantasie zu nutzen. Da wird schon mal eine große Wurzel zu einem Boot oder eine Astgabel zu einer Rassel. „Es gibt immer etwas zu entdecken, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“ bestätigt Angelika Bah aus dem Pädagoginnen-Team.
Berge an Spielzeug sucht man im Waldkindergarten vergeblich. Vielmehr ziehen die Kinder ausgerüstet mit Schubkarren und Handschuhen los – manchmal, um ihren Wald von Müll und Unrat zu befreien.
Seit über 20 Jahren heile Welt im Waldkindergarten Starnberg e.V.?
„Die Zeiten haben sich geändert. Als mein erstes Kind vor 10 Jahren in den Walkindergarten ging, war ein Elternteil noch zuhause. Heute sind fast alle berufstätig“, so eine Mama. Die Eltern haben immer weniger Zeit, sich aktiv einzubringen – eigentlich Grundidee der 2001 gegründeten Elterninitiative.
Hinzu kommt, dass die finanzielle Lage im Jahr 2022 aufgrund fehlender Einnahmen während der Pandemie und steigender Personalkosten rosiger sein könnte.
Dennoch, die Begeisterung für das Konzept und das starke „Wir-Gefühl“ bei Kindern, Eltern und Pädagogen ist ungebrochen.